Über mich
Eine kurze Erklärung wer ich bin
Meine Geschichte
Mein Name ist Andreas. Ich bin 31 Jahre jung und Bauleiter in einem Mittelständigen Unternehmen. Ich habe 2 Schwestern und eine wunderbare Frau.
In meinem Leben habe ich schon so einige gesundheitliche Wendungen erleben müssen.
Nach einem Ausdauer-Rennen in der 8. Klasse hatte ich plötzlich ein seltsames Gefühl im linken Auge. Zuhause angekommen sah ich im unterem drittel plötzlich eine Art Horizontale Linie. Unterhalb dieser Linie war alles stark verschwommen. Dieser Horizont wanderte sekündlich weiter nach oben, bis ich nichts mehr auf diesem Auge sah. Wie ein vor dem Auge gehaltenes Pergamentpapier. Die Diagnose: Netzhautablösung. Leider wurde das 1 Jahr vorher festgestellte Loch in der Netzhaut nicht „geflickt“ – ein Folgenschwerer Fehler wie ich heute weiß. Die Netzhaut riss an dieser sensiblen Stelle ein. Und wie. Ein riesen Riss, so sagten mir die Ärzte. Leider blieb es nicht bei einer Operation, woran ich nicht ganz unschuldig war. Ich hatte mit meinen Freunden zu dieser Zeit eine eher Exzessive Lebensweise und ich hätte mich das eine oder andere Mal nach den Operationen länger schonen können, beziehungsweise müssen. Heute bereue ich dies zwar, mache mir aber keine Vorwürfe mehr. Es bringt nichts zurück zu blicken und sich über längst Vergangenes zu Ärgern – aber man kann es in Zukunft besser machen.
Um den Augeninnendruck stabil zu halten, habe ich eine Art Öl im Auge – den Gedanken daran, finde ich jedes Mal wieder schräg. Mittlerweile sind viele Jahre und viele Operationen vergangen – die Sehkraft konnte aber leider nicht wieder vollständig hergestellt werden. Unser Gehirn ist jedoch super Leistungsstark und gleicht diese Einschränkung ganz gut aus.
Als ich 2008 im dritten Ausbildungsjahr zum Industriemechaniker war, hatte ich plötzlich Schmerzen in der rechten Hüfte. Die Diagnose diesmal: Hüftkopfnekrose. Na toll, was ist das jetzt wieder… Bei der Hüftkopfnekrose kommt es zu einer örtlich begrenzten Zerstörung des Knochens am Hüftkopf, weil Knochengewebe abstirbt. Die Folgen sind starke Schmerzen. Nach einer langen Zeit mit Gehhilfen und diversen Versuchen, dass Knochengewebe mit Hilfe von Schrauben im Hüftkopf und Magnetstrahlen wieder zum wachsen anzuregen, wurde erneut Operiert. Der abgestorbene Knochen wurde entfernt und durch eigenen Knochen vom Beckenkamm, sowie diversen Schrauben und Halterungen ersetzt. Was daraufhin folgte war eine lange und schmerzhafte Genesungsphase in der ich mit Hilfe von Physiotherapie und Rehabilitation das Laufen neu erlernte. Die Ausbildung als Industriemechaniker konnte ich nun nicht mehr beenden, also schaute ich mich in einigen anderen Berufsfeldern um. Ziemlich schwierig mit Einschränkungen von Augen und Beinen. Ich entschied mich schließlich, eine Ausbildung als Bauzeichner im Bereich Hochbau zu beginnen. Mein Vater war eine Allzweckwaffe im Handwerk und als Tiefbauer, Maurer, Putzer, Fliesen – und Bodenleger tätig – ich sah eine Verbindung und entschied mich die nächsten 3,5 Jahre die Ausbildung zu absolvieren.
Leider hatte ich aufgrund der Hüftkopfnekrose regelmäßig Schmerzen beim Laufen, so dass ich den Sport vernachlässigte beziehungsweise aufgab. Aus heutiger Sicht ein Fehler.
Augenärzte und Orthopäden mahnten bei jeder Gelegenheit: Ich solle nicht springen, nicht heben, Wind und Dreck vermeiden, nicht rennen, etc… bla bla bla. Nach deren Meinung sollte ich am besten arbeiten, nach Hause gehen, schlafen und wieder arbeiten – am besten noch in Watte und Schaumstoff gepackt.
Erst nach einer gescheiterten Beziehung, fing ich wieder aktiv mit Sport an. Ich hatte gut zugenommen und war alles andere als fit, das musste sich ändern. Zuerst schwitzte ich über dem Winter im Fitnessstudio für die Grundfitness. Und das war wirklich notwendig. Im Sommer konnte ich dann im Freizeitsportbereich wieder ganz gut mithalten.
Nach einem Jahr als angestellter Bauzeichner, in einem Ingenieurbüro hatte ich es irgendwie satt und meine Augen dankten mir die anstrengende und lange PC-Arbeit auch nicht. Also bewarb ich mich bei einer Ortsansässigen Fachhochschule. Ich wollte staatlich geprüfter Bautechniker für Hochbau werden und gleichzeitig das Fachabitur nachholen.
In diesem Zeitraum lernte ich auch meine jetzige Frau kennen. Zum Glück war Luisa super sportlich und aktiv, wodurch ich immer wieder animiert & motiviert wurde.
Nach dem Abschluss zum staatlich geprüften Bautechniker bekam ich die Chance, mich bei einem mittelständigen Bauträger als Bauleiter zu beweisen. Über diese Chance bin ich sehr glücklich. Bis heute begleite ich Familien auf ihrem Weg ins Eigenheim.
Mittlerweile habe ich kaum Schmerzen in der Hüfte. Wir sind in Bikeparks mit unseren Enduro Fahrräder unterwegs oder lassen uns mit dem Wakeboard unter den Füßen, übers Wasser und über so manches Obstacle (Hindernis) ziehen. Wir gehen gerne mal Bouldern und Kickern, balancieren auf der Slackline in der Natur oder werfen auf dem Baskeballplatz Körbe. Je nach Lust und Laune sowie Jahreszeit, sind wir auch mal Snowboarden, Schlittschuhlaufen oder Inlineskaten. Ich hätte nie gedacht, dass ich solche Sportarten, mit meinen gesundheitlichen Einschränkungen ausüben kann.
Klar muss ich immer die mahnenden Worte der Ärzte im Hinterkopf behalten. Doch anders als wie befürchtet, stellte sich heraus, die Bewegung tut mir gut ;-). Körperlich und Geistig fühlte ich mich endlich wohl. Ich machte endlich wieder das, worauf ich Bock hatte. Denn wer aufhört zu leben, kann auch gleich sterben.
Alles lief super und ich machte meiner Luisa im Juli, 2021 im Laufe unseres Roadtrips nach Andorra, in den Pyrenäen, einen Heiratsantrag. Sie sagte zum Glück Ja und wir wollten am 02.07.2022 heiraten.
Am 01.06.2022 fuhr ich mit meiner Schwester und meinem besten Freund und Trauzeugen nach Leogang, Österreich. Dieses verlängerte Pfingstwochenende sollte mein Junggesellenabschied und eben ein geiles Bikewochenende werden.
02.06.2022 – 10:45 Uhr: Schockraum Tauernklinium Zell am See! Anstelle einen Hammer Tag in den Alpen zu verbringen, lag ich nun vollgepumpt mit Schmerzmittel da, im Schockraum. Wie konnte das passieren … wie es dazu kam und wie es weiter geht, liest du im Blog „Meine Regeneration“.
Nur wer fällt, lernt fliegen